HTC Snap S520 S521
(29.07.2009 00:00 CET)
Die Ansprüche aller Anwender an ein mobiles Gerät pauschal über einen Kamm zu scheren, ist ein fataler Fehler. Schaut man sich die Veröffentlichungen der letzten Monate, ja fast Jahre in Ruhe an, dann ist eines augenfällig: Wert wird auf Bedienbarkeit, auf große Displays und bunte Oberflächen gelegt. Der Anwender aber, der ohne wenig Schnickschnack ein performantes und vor allem zum Kommunizieren geeignetes Gerät sucht, der wird zwar sicherlich Geräte finden, so ganz zufrieden aber nicht sein.
Die Gattung der „Messenger“ ist nahezu ausgestorben. Die einen verwenden einen Blackberry, die anderen ein Nokia E71 oder E72, und sie können sich sicher sein, dass kontinuierlich neue Geräte dieser Serien auf den Markt kommen. Der Windows Mobile-Benutzer ist da seit einiger Zeit in einer deutlich schlechteren Situation: Nach dem HTC S620/XDA Cosmo kam kein Gerät mehr auf den Markt, dass diesen Formfaktor so perfektionierte. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte, dass ein Nachfolger auf den Markt kommen sollte, jetzt ist dieser mit dem HTC Snap verfügbar.
Keine Frage: Der HTC Snap gewinnt keinen Preis für Innovationen, er wird dem iPhone-Klon erwartenden Anwender kein Lobeshymnen entlocken, und er wird auch nicht eines der meistverkauften mobilen Geräte werden. Aber – und das ist die Kernaussage – er spricht eine Käuferschicht an, die sowohl kaufwillig als auch –fähig ist... und schon lange auf eine neues Gerät im Messaging-Bereich wartet.
Als erstes fällt beim Snap die geringe Größe und Dicke auf: nur 12mm dick und 120 Gramm schwer ist er, und er passt damit in die Handfläche, ist leicht und liegt trotzdem gut in der Hand. Als Konsequenz passt es natürlich auch gut in eine Hemd- oder Hosentasche und kann so ohne aufzufallen oder zu stören überall mit hingenommen werden
Man mag jetzt im Zusammenhang mit der Haptik kritisieren, dass das Gerät (bis auf den Bereich unter den Tasten) rein aus Plastik besteht, dies fällt aber nicht allzu sehr auf und stört den wertigen Eindruck des Gerätes nicht wirklich. Im Gegenteil: die verwendeten Oberflächen ergänzen sich zu einem wertigen Gesamteindruck. HTC hat darauf verzichtet, hochglänzende Oberflächen zu verwenden. Der Snap ist ein Messaging-Gerät, das auf Grund seiner Anwendung entsprechend oft angefasst wird... die gummierten Oberflächen machen das ohne sichtbare Abdrücke mit.
Der Qualcomm® MSM 7225™ Prozessor mit einer Taktfrequenz von 528 MHz, 256MB ROM und 192MB RAM reichen sowohl für die integrierten als auch für die verfügbaren Windows Mobile Standard Applikationen mehr als aus, Quadband GSM/GPRS/EDGE, Dualband WCDMA/HSDPA, WLAAN 802.11b/g und Bluetooth 2.0 stellen die Konnektivität auf alle denkbaren Arten sicher. Wer online gehen muss, der kann es mit dem Snap fast überall.
Das Display ist – wie bei Windows Mobile Standard-Geräten üblich – kein Touchscreen, brilliert aber mit seinen 320*-240 Bildpunkten im Querformat drinnen wie draußen. Wer jetzt folgert „Messaging schön und gut, aber ohne Touchscreen ist die Bedienung doch ein Graus!“, der irrt – Gott sei Dank! HTC hat dem hauseigenen Modell einen Trackball spendiert, der nach einer kurzen Gewöhnungsphase dazu beiträgt, dass man sich schnell und sicher durch die Menüs hangelt und die wichtigsten Bedienschritte durchführen kann, auch ohne einen Stift zu verwenden. Touchscreen oder nicht Touchscreen ist immer eine Entscheidung des persönlichen Geschmacks und vor allem eine, die vor dem Kauf des Gerätes getroffen wird. Ich persönlich kann mit der implementierten Lösung des HTC Snap hervorragend leben.
Der Kern des Snap ist natürlich seine integrierte Tastatur, und die lässt auf den ersten Blick durch die geringe Gehäusegröße nichts Gutes befürchten: Die Tasten liegen eng beieinander, mit normalgroßen Händen und den entsprechend großen Daumen kann das Tippen zum Glücksspiel werden. Es kann, und hier kann nur ein Ausprobieren Gewissheit schaffen, aber aus meiner Erfahrung und dem Vergleich mit HP iPAQ 914C, Palm Treo 750 und 500, Motorola Q9h, Nokia E71 und diversen Blackberries ist die Wahrscheinlichkeit recht gering. Ich kann relativ schnell tippen, die Tasten sind vom Abstand und auch vom Druckpunkt her gut ausgelegt und verschaffen ein relativ sicheres Tippgefühl... Ziel erfüllt: SMS, Emails, Notizen, all das schreibt man schnell mal eben mit. Natürlich nicht mit dem Komfort eines Netbooks, aber in taschentauglicher Grösse.
Wie immer hat sich HTC für den Snap eine neue Funktion einfallen lassen: „HTC Inner Circle“. Auf einen Knopfdruck können damit die Mails nach vorher zu definierenden „wichtigen Kontakten“, eben dem „Inneren Kreis“ gefiltert werden, alle anderen werden ausgeblendet. Erklärtes Ziel: Aus dem Wust der eingehenden Nachrichten die wirklich wichtigen herauszufiltern.
Vorsicht: Subjektives Empfinden! Ein wenig geht mir gerade die Sinnhaftigkeit dieser Funktion ab... Natürlich macht eine Art VIP-Liste Sinn, wenn man sie ganzheitlich sieht. Anrufe Filtern, Termine priorisieren und meinethalben auch Mails filtern (wobei letzteres für mich den niedrigsten Stellenwert hat). Alleine auf die Mails bezogen aber ist der Nutzwert auch für den Business-Anwender nahezu vernachlässigbar. Ein wenig liegt die Vermutung nahe, dass HTC bei den Windows Mobile-Geräten Funktion nach Funktion seines eigenen HTC Hero, des kommenden Android-Geräts mit massiv „eingeHTC´ter“ Oberfläche, testet.
Sehen wir es positiv: Die Funktion ist Bonus, der den Betrieb nicht einschränkt, und als solcher schadet sie nicht, ist aber eben auch kein zusätzliches Argument für den Snap.
Derer bedarf es allerdings auch nicht, denn die sonstigen Funktionalitäten sprechen ohne Ausnahme für den HTC Snap als Messaging-Gerät... und das in einem Segment, wo die Konkurrenz plattformintern eher uninteressiert scheint. Und auch im Vergleich zu anderen Systemen kann der HTC Snap gut bestehen.
Fazit:
Der HTC Snap ist keine Multimediamaschine, kein iPhone-Klon, keine große Innovation. Aber er setzt auf Funktionalität in einer Nische, die gerade im Firmenumfeld gar nicht mal so klein ist: Schnell und effektiv Nachrichten zu schreiben, Notizen zu machen und unauffällig unterwegs mit allen wichtigen Informationen versorgt zu bleiben.
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